Auch hartes Gestein hat bei einem Wasserdruck von bis zu 1.000 bar keine Chance. GeoJetting ist ein neues Bohrverfahren zum Einbauen von Erdsonden, die zum Betreiben einer Erdwärmepumpe benötigt werden. Im Gegensatz zu den üblicherweise eingesetzten Verfahren wird bei der GeoJetting Technik kein Schutzrohr notwendig. Man kommt bei diesem unter der Regie von Professor Rolf Bracke vom Geothermiezentrum an der Hochschule Bochum entwickelten Verfahren mit nur einem Rohr aus.

Erstmalig wurde dieses Bohrverfahren im Emsland bei einem Projekt „Energetisches Bauen“ an der Bäumerstraße 15 in Lingen unter der Regie von CON 3 (www.con3-lingen.de) umgesetzt. Es wurden insgesamt fast 250 laufende Meter mit dieser neuen Wasserschneidtechnik in den Boden gebracht, um die Wärmepumpe für das Dreifamilienhaus zu betreiben.

Bei den klassischen Bohrverfahren dreht sich in einem äußeren Schutzrohr das Bohrgestänge, an dessen unterem Ende ein Bohrmeißel den Boden lockert. Ähnlich arbeiten Systeme mit pneumatischen Hämmern. Da bei einer Erdsondenwärmepumpe rund die Hälfte der Investitionskosten auf das Bohren der Löcher entfällt und auch Probleme durch nicht ordnungsgemäß verfüllte Löcher und sich ergebende Lufteinschlüsse auftreten können, war dies Grund genug nach Alternativen zu suchen.  

Bei dem GeoJetting Verfahren, welches von dem Heizungsanlagenbauer Vaillant realisiert wird, wird der Boden mit einem scharfen, kraftvollen Wasserstrahl zerschnitten, bei einem Druck bis zu 1.000 bar. Dieses wird bei dieser Prozedur „atomisiert“ und bei lockerem Boden zum Großteil in die Porenräume der Bohrwand gespült.

Die Vorteile dieser neuen Wasserschneidtechnik sind eine reduzierte Bohrzeit (drei – fünfmal schneller als herkömmliche Verfahren) und günstigere Bohrkosten. Zudem lassen sich auch schräg verlaufende Löcher bohren, damit wird es möglich aus einer Startgrube heraus mehrere Bohrungen zu setzen.